SSR
SSR steht für den Begriff “Sustainable Supplier Ratio” und bezeichnet ein Messverhältnis, das die Nachhaltigkeitsleistung von Lieferanten in einem Unternehmen bewertet. Im Zeitalter der wachsenden Bedeutung von Lieferketten, Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung haben Unternehmen erkannt, dass sie bei der Auswahl ihrer Lieferanten nicht nur wirtschaftliche Faktoren berücksichtigen sollten, sondern auch ökologische und soziale Aspekte. Die Einführung einer Sustainable Supplier Ratio ermöglicht es Unternehmen, ihre Beschaffungskette zu überwachen und sicherzustellen, dass ihre Lieferanten den gewünschten Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. Dies wird auch zukünftig im Rahmen der Corporate Sustainability Due Diligence Directive der EU (CSDDD) ein Thema sein, was umfangreich Einfluss auf die Reporting Standards von Unternehmen hat.
Die Indikatoren
Die Sustainable Supplier Ratio wird durch die Berechnung verschiedener Indikatoren ermittelt, die die Nachhaltigkeitsleistung eines Lieferanten quantifizieren. Diese Indikatoren umfassen in der Regel Umweltaspekte wie Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Treibhausgasemissionen, Abfallmanagement und Umweltzertifizierungen. Darüber hinaus können auch soziale Kriterien wie Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit, Einhaltung der Menschenrechte und Chancengleichheit in die Bewertung einfließen.
Die Sustainable Supplier Ratio wird üblicherweise als Verhältnis zwischen der Anzahl der nachhaltigen Lieferanten und der Gesamtzahl der Lieferanten in einer Organisation ausgedrückt. Zum Beispiel, wenn ein Unternehmen 100 Lieferanten hat und 80 davon nachhaltige Praktiken umsetzen, beträgt die Sustainable Supplier Ratio 80:100 oder 80%.
Vorteile beim Einsatz der SSR
Die Einführung einer Sustainable Supplier Ratio bietet eine Reihe von Vorteilen. Erstens ermöglicht sie Unternehmen, ihre Beschaffungskette transparenter zu machen und Risiken im Zusammenhang mit nicht nachhaltigen Praktiken zu identifizieren. Indem Unternehmen nachhaltige Lieferanten bevorzugen, können sie ihre Reputation verbessern und potenzielle negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft reduzieren.
Die Sustainable Supplier Ratio unterstützt auch Unternehmen dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Durch die Bewertung der Lieferantenleistung können Unternehmen Verbesserungsbereiche identifizieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um ihre Lieferanten zu unterstützen, nachhaltigere Praktiken umzusetzen. Diese Bewertung findet sowieso schon im Rahmen des lieferkettensorgfaltspflichtengesetz statt und hat somit eine Reihen von Überschneidungen mit diesem Compliance Thema, so dass Unternehmen hier möglicherweise Synergien nutzen können. Darüber hinaus fördert die Sustainable Supplier Ratio den Wettbewerb zwischen den Lieferanten selber, um nachhaltigere Lösungen anzubieten, was letztendlich zu einer positiven Veränderung in der gesamten Beschaffungskette führen kann.
Die Einführung einer Sustainable Supplier Ratio erfordert jedoch eine gewisse Datenverfügbarkeit und -transparenz: Unternehmen müssen Informationen von ihren Lieferanten bekommen und in der Lage sein, diese zu sammeln und zu analysieren, um eine fundierte Bewertung vornehmen zu können. Dies kann durch die Implementierung von Nachhaltigkeitsaudits, die Verwendung von Zertifizierungsstandards oder die Zusammenarbeit mit externen Experten erreicht werden.
Fazit Sustainable Supplier Ratio
Es ist wichtig zu beachten, dass die Sustainable Supplier Ratio nicht als isolierte Kennzahl betrachtet werden sollte, sondern in Verbindung mit anderen Nachhaltigkeitsmaßnahmen und -zielen steht. Die Messung der Nachhaltigkeitsleistung von Lieferanten ist ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden Nachhaltigkeitsmanagementsystems, das auf die Integration von Umwelt-, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten abzielt.
Insgesamt stellt die Einführung einer Sustainable Supplier Ratio einen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Beschaffungskette dar. Indem Unternehmen ihre Lieferanten nach ihren Nachhaltigkeitsleistungen bewerten und fördern, können sie dazu beitragen, eine bessere Zukunft für die Umwelt und die Gesellschaft zu schaffen.